Augenärztliche Untersuchung
Bei jeder Kontaktlinsenanpassung werden Sie augenärztlich untersucht. Dabei wird festgestellt, ob Kontaktlinsen für Ihre Augen geeignet sind, und ob Ihr Sehfehler mit Kontaktlinsen korrigiert werden kann. Mittels verschiedener Tests wird der Zustand Ihres Tränenfilms ermittelt. Die von Ihnen geplante Verwendung (Beruf, Sport, Hobbies) und Ihre persönlichen Vorstellungen helfen dabei, das für Ihre Augen individuell abgestimmte System auszuwählen.
Die Anpassung
Grundlage für eine präzise Anpassung von Kontaktlinsen ist die Vermessung der Hornhaut, da sie individuell gekrümmt ist und die Wahl der Kontaktlinsenform entsprechend der Hornhautform vorgenommen wird. Um die genaue Geometrie Ihrer Hornhautoberfläche zu bestimmen, wird mit einer hochauflösenden Kamera die Wölbung der Hornhautoberfläche exakt vermessen (Hornhauttopographie). Anhand dieser Parameter berechnen wir die für Ihre Augen passende Kontaktlinse.
Mit Hilfe von Probelinsen wird anschließend der Kontaktlinsensitz überprüft, und Sie lernen das Tragegefühl kennen. Nach dem Probetragen (ca. 30 min) wird die endgültige Dioptrienstärke festgestellt. Insbesondere bei höheren Brechungsfehlern weicht die Dioptrienstärke der Kontaktlinsen von den Werten der Brillenglasstärke oft erheblich ab. Anschließend planen wir mit Ihnen die weiteren Termine, die im Zuge der Kontaktlinsenanpassung erforderlich sind. Selbstverständlich werden Sie auch in den richtigen Umgang mit Kontaktlinsen eingewiesen.
Die Hornhautoberfläche ist bei allen Menschen individuell geformt wie ein Fingerabdruck. Mit dem Keratoskop wird eine „Landkarte“ des Höhenreliefs der Hornhaut, genannt Topographie, erstellt. Dadurch erhält man hochaufgelöste Informationen über die Oberflächenbeschaffenheit sowie die Brechkraft der Hornhaut. Das Keratoskop projiziert ein Muster auf die Hornhautoberfläche. Aus diesen Bildern analysiert ein Computerprogramm die Krümmung an Tausenden von Einzelpunkten. Schließlich wird die dreidimensionale Wölbungsform hochpräzise rekonstruiert. Der Patient legt dabei seinen Kopf auf eine Kinn- und Stirnstütze und muß einige Lidschläge machen, damit sich der Tränenfilm gleichmäßig auf dem Auge verteilt. Das Auge wird bei der Untersuchung nicht berührt.
Verschiedene Kontaktlinsentypen
Heute gibt es eine Vielzahl verschiedener Kontaktlinsen, die aus unterschiedlichen Kunststoffen hergestellt werden. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich in Material (weich, formstabil, Sauerstoffdurchlässigkeit und Wasseraufnahmevermögen), Größe, Oberflächengestaltung (zB vorder- oder rücktorischer Astigmatismusausgleich), Anwendungsbereich (täglich oder nur z.B bei sportlicher Aktivität) und Tragemodus (Tages-, Monats-, Halbjahres- und Jahreslinsen).
Individuell für Sie gefertigte Kontaktlinsen
Bei komplizierten Sehfehlern oder hohen Korrekturwerten, kann eine individuelle Kontaktlinse (weich oder formstabil) angefertigt werden. Eine solche Kontaktlinse wird während der Anpassung so lange verändert, bis Sitz und Werte optimal sind. Ist einmal die optimal passende Kontaktlinse gefunden, lässt diese sich immer wieder nachbestellen.
Nachkontrollen
Da sich sowohl die Brechkraft Ihrer Augen als auch die Geometrie Ihrer Hornhautoberfläche ändern können, sind Nachkontrollen unbedingt notwendig. Es werden die aktuelle Sehleistung sowie der Sitz und die Stärke der Kontaktlinse geprüft. Danach wird eine augenärztliche Kontrolle durchgeführt, um anderwärtige Augenerkrankungen auszuschließen. Eine regelmäßige, augenärztliche Kontrolle wird bei beschwerdefrei getragenen Kontaktlinsen mindestens einmal jährlich empfohlen. Bei subjektiven Beschwerden sollten Sie kurzfristig einen Termin vereinbaren. Nur so können Augenveränderungen rechtzeitig erkannt und gegebenenfalls behandelt werden.