Univ.Doz.Dr. Kaija Polak-Auerbach - Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie
Ordination

Kinderaugenuntersuchung

Die Sehkraft Ihrer Kinder liegt uns besonders am Herzen, weil man bei Früherkennung von Augenerkrankungen noch sehr viel reparieren kann. Immerhin leiden rund 5 Prozent der Kinder an einer Schielerkrankung, nahezu jedes vierte ist höhergradig weit- oder kurzsichtig. Auch können Kinder bereits mit einem grauen Star zur Welt kommen oder selten an einem Augentumor erkranken.

Unsere diplomierte Orthoptistin, Gabriele JARISCH (MSc), ist auf die liebevolle und einfühlsame Betreuung von Kindern spezialisiert.
 

Die wichtigste Zeit für die Sehentwicklung sind die ersten Lebensjahre. In dieser Zeit "übersehene" Augenfehler können zu einer bleibenden Sehschädigung (Amblyopie, „Schwachsichtigkeit“) führen:

In den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Sehvermögen im Zusammenspiel von Augen und Gehirn. Dafür ist es aber notwendig, dass beide Augen dem Gehirn Bilder liefern, die es gemeinsam zu einem dreidimensionalen Bild verarbeiten kann. Schielen, Fehlsichtigkeiten und andere Erkrankungen der Augen sind die häufigsten Ursachen dafür, dass dieser Prozess ins Stocken gerät. Wenn das Gehirn ein schlechtes Bild von einem oder beiden Augen erhält, können sich die entsprechenden Hirnstrukturen nicht regelrecht entwickeln. Folge ist eine „Schwachsichtigkeit“ (Amblyopie) eines oder beider Augen. Oft sind die Ursachen für eine solche Sehschwäche unauffällig.

Das kann durch regelmäßige und frühzeitige Kontrolluntersuchungen verhindert werden! Schlechtes Sehen allein kann von Eltern oder Pädagogen meist nicht bemerkt werden, nur starkes Schielen oder Verdacht auf Blindheit fallen auf. Einseitig schlechtes Sehen bleibt oft unentdeckt, da das bessere Auge das andere ausgleicht. Mit speziellen Untersuchungsmethoden können Augenärzte schon bei Kleinkindern herausfinden, ob sich das Sehvermögen normal entwickelt. So kann eine lebenslange Sehschwäche bei rechtzeitiger Entdeckung und Behandlung verhindert werden. Daher empfehlen wir neben den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen eine Kinderaugenuntersuchung 1-2x jährlich und eine objektive Dioptrienbestimmung (Cycloskiaskopie) mit 2 Jahren und vor der Einschulung.

Warum wird mein Kind bei der Untersuchung eingetropft?
 

Kinder können unwillkürlich sehr schnell in unterschiedlichen Entfernungen die Brechkraft ihrer Augen ändern. Daher ist eine genaue Dioptrienbestimmung nur unter Ausschaltung dieses Mechanismus  mittels spezieller Tropfen (Zykloplegie mit Cyclopentolat-Augentropfen) möglich. Die Tropfen erweitern darüber hinaus die Pupillen für den Rest des Tages. Durch die weitgestellte Pupille sind die Augen aber lichtempfindlicher. Nehmen Sie daher nach Möglichkeit für Ihr Kind eine Sonnenbrille oder Schirmkappe mit.

Bei der 2. im Mutter-Kind-Paß vorgesehenen Augenuntersuchung werden die Augen Ihres Kindes meist eingetropft, da dies für die genaue Diagnostik der Dioptrien unbedingt notwendig ist, bei weiteren Kontrollen hängt es ganz von der Entwicklung der Sehschärfe ab.


Untersuchung mit dem Plusoptix Videorefraktometer
 

Unsere Ordination verfügt über ein neues Screening-Gerät (Videorefraktometer PlusoptiX), welches die speziell für kleine Patienten unangenehme Cycloplegie („Weittropfen“) oftmals ersparen kann.

Nur wenn diese Screening-Untersuchung ein auffälliges Ergebnis liefert, wird das Kind mit Cyclopentolat eingetropft. Sollte sich ein Verdacht bestätigen, wird eine geeignete Brillen- oder Schielbehandlung eingeleitet.

Die Untersuchung mit dem Videorefraktometer wird in unserer Ordination für die Eltern beim ersten Mal unentgeltlich angeboten, obwohl diese Leistung mit den Krankenkassen nicht verrechnet werden kann. Die erste Augenvorsorge kann mit diesem Gerät meist schon ab dem 6. Lebensmonat durchgeführt werden, ein sehr wichtiger Zeitpunkt um gröbere Sehfehler rechtzeitig zu behandeln und der Entwicklung einer Schwachsichtigkeit  vorzubeugen .Der Untersucher kann einen Meter entfernt bleiben und berührt das Kind nicht, was vor allem in der “Fremdelphase” ein deutlicher Vorteil ist. Auch eine Messung im Kinderwagen ist möglich. Der Meßvorgang dauert eine Sekunde und es werden der Pupillenabstand, der Pupillendurchmesser, kleinere Schielwinkel und der Sehfehler (die Refraktion) angezeigt.

Im Laufe des weiteren Entwicklung des Kindes (meist 2. Mutter-Kind-Pass-Untersuchung im 22.-26. Lebensmonat) ist dann zwar doch die Messung in Zykloplegie d.h. mit “Eintropfen” noch notwendig aber vor allem bei familiär mit Sehfehlern vorbelasteten Kindern gelingt mit dieser neuen Methode deutlich früher die Erkennung einer Behandlungsbedürftigkeit. Auch bei Kontrolluntersuchungen kann durch das Videorefraktometer PlusoptiX häufig das Eintropfen erspart werden.


Mutter-Kind-Pass-Untersuchung
 

Um rechtzeitig Augenerkrankungen (Linsentrübung, kindliche Augentumore), Fehlstellungen (Schielen) oder Weit- und Kurzsichtigkeiten feststellen zu können, sind im Mutter-Kind-Pass 2 Augenuntersuchungen (9. - 14. Sowie 22.-26. Lebensmonat) vorgesehen. Da die Entwicklung der Augen und des beidäugigen Sehens danach keinesfalls abgeschlossen ist, und Sehfehler von den Eltern meist nicht erkannt werden können, empfehlen wir eine Kinderaugenuntersuchung 1 -2x jährlich und eine objektive Dioptrienbestimmung mit 2 Jahren und vor Schulbeginn.

Untersuchung zwischen dem 22.-26. Lebensmonat:

Orthoptische Untersuchung in der Sehschule:

Der erste Teil der Untersuchung wird von unserer diplomierten Orthoptistin Frau Gabriele JARISCH durchgeführt Mit kindgerechten Methoden und lustigen Aufgaben nimmt sie den Kindern die Angst und kann dadurch die Kinder in ihren natürlichen Bewegungen und Reaktionen beobachten. Es wird folgendes untersucht:

  • Augenstellung (Schielen)
  • Augenmotilität (Augenbeweglichkeit)
  • Fixation der Augen
  • Sehschärfe
  • Binokulares Sehen und räumliches Sehen

Anschließend an diese Untersuchungen werden die Pupillen mit Tropfen erweitert um vorübergehend den Ziliarmuskel zu lähmen (= Zykloplegie) um eine objektive Dioptrienbestimmung durchführen zu können.

Im Anschluß daran erfolgt die Augenärztliche Untersuchung:

Durch die weiten Pupillen ist es möglich, Hornhaut, Linse, Glaskörper, sowie auch die Netzhaut (= Retina, Augenhintergrund) genau zu untersuchen.


Symptome, bei denen Sie Ihr Kind kurzfristig augenärztlich untersuchen lassen sollten (unabhängig vom nächsten Mutter-Kind-Pass-Termin):
 

  • Augenzittern oder Schielen
  • grau-weißlich erscheinende Pupillen
  • große, lichtscheue Augen
  • Hornhauttrübungen
  • Lidveränderungen (z.B. hängende Lider)
  • fehlender Blickkontakt ab der 4. bis 6. Lebenswoche
  • nach Frühgeburten
  • verzögerte Allgemeinentwicklung
  • Augenerkrankungen der Familie
  • Verdacht auf Legasthenie

 

Beispiele für Augenstörungen bei Kindern:

  • angeborene Enge oder Verschluß der Tränenwege: führt zu ständigem Tränenfluß und eitriger Sekretion
  • angeborener Grüner Star: erhöhter Augendruck – führt zu einem ungewöhnlich großen "Strahlen" der Augen und zu einer bleibenden Schädigung des Sehnervs
  • angeborener Grauer Star: ein- oder beidseitige Linsentrübung , erkennbar an grau-weißlichen Pupillen – führt ohne Operation zu einer massiven bleibenden Störung der Sehentwicklung
  • Schielen: das ist jede Abweichung der Augen aus einer gemeinsamen Richtung, ob gelegentlich, kurzfristig oder ständig – es muß möglichst frühzeitig untersucht werden. Schielen führt zur Unterdrückung des Seheindruckes eines Auges und in der Folge zur Schwachsichtigkeit und zum Verlust des räumlichen Sehens. Als Behandlung wird je nach Schielform eine Brille verordnet, ein Auge zeitweilig verklebt und/oder eine Schieloperation durchgeführt.

Vorsorge bei Kindern
 

  • Eine augenärztliche Untersuchung ist schon bei Säuglingen und Kleinkindern möglich.
  • Schlechtes Sehen bemerken Sie als Eltern kaum, nur starkes Schielen oder Verdacht auf Blindheit fallen auf. Schlechtes Sehen auf nur einem Auge bleibt oft unentdeckt!
  • Klagt Ihr Kind über Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl nehmen Sie dies bitte besonders ernst, ein Besuch beim Augenarzt ist unerlässlich.
  • Die im Mutter-Kind-Pass vorgesehenen Untersuchungstermine sind das absolute Minimum.
  • Wir empfehlen eine Kinderaugenuntersuchung 1-2x pro Jahr und eine objektive Dioptrienbestimmung mit 2 Jahren und vor Schulbeginn. Regelmäßige fachärztliche Kontrollen schützen die Augen Ihrer Kinder.

Ordination Univ.Doz. Dr. Kaija Polak-Auerbach
Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie
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Dienstag13:00 - 19:00 Uhr
Mittwoch11:30 - 15:00 Uhr
Donnerstag08:30 - 13:00 Uhr
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